2dark tales
Die Fakten sind doch nicht alles. Mindestens zur Hälfte ist die Interpretation entscheidend.
Das Stück ist inspiriert von F.M. Dostojewski’s „Schuld und Sühne“ und „Der Spieler“. Die Verschmelzung dieser beiden Handlungsstränge bringt uns auf die widersprüchliche Reise zu dem Ort, an dem es um Würde, Moral, Liebe und Leben geht. Indem wir die Parallelen zwischen den Persönlichkeiten von zwei Romanen ziehen, können wir den Spieler und den Mörder, die alten Damen, die Wucherung Alena Ivanovna und Babulja, beide als Opfer, Polina und Sophia Marmeladova als zwei Seiten der russischen weiblichen Figur vergleichen. Die Figuren von Croupier und dem Ermittler oder dem Richter, dessen Rollen und Positionen, wie bei der Rotation im Revolver oder im Roulette verschoben werden. Diese Perspektive gibt die Gelegenheit, die ziemlich schweren Fragen der „menschlichen Psychologie“ des Autors mit einem Dutzend guter Laune und Ironie zu betrachten.
Wenn ich den Produktionsstil kurz beschreiben müsste – würde ich es „schwarzer Humor physical theatre und Tanzkomödie“ nennen.
2016 Festival Warschau
Regie/Konzept: Evgeny Kozlov
Foto: Kasia Chmura