Kooperation mit Offensive Tanz
Die Offensive Tanz für junges Publikum Berlin (OfTa) entwickelt innovative Tanzformate für junges Publikum zwischen 0 und 18 Jahren und setzt dabei vorrangig auf Produktion, Vernetzung und Vermittlung. Bei dem auf zwei Jahre angelegten Projekt handelt es sich um einen Zusammenschluss von vier lokal, national und international agierenden Partnern der zeitgenössischen Tanz- und Theaterszene für Kinder und Jugendliche: PURPLE – Internationales Tanzfestival für junges Publikum, TANZKOMPLIZEN, Theater STRAHL und Theater o.N. Durch die Bündelung ihrer professionellen Kompetenzen und die Schaffung nachhaltiger künstlerischer Kooperationen, erhält der Tanz für junges Publikum in der Berliner Öffentlichkeit eine stärkere Präsenz und wird nachhaltig als Kunstform etabliert.
Die Offensive Tanz für junges Publikum Berlin hat es sich vor diesem Hintergrund zur Aufgabe gemacht, Barrieren abzubauen, neue Zugänge zu schaffen, den Tanz als Kunstform positiv zu konnotieren und somit für Kinder und Jugendliche zwischen zwei und 18 Jahren als Theaterangebot und wertvolle ästhetische Erfahrung zu etablieren – jenseits von Sprachbarrieren und unabhängig vom Bildungshintergrund.
Leitung: Florian Bilbao
Projektarbeit: Schüler*innen der Ausbildungsjahrgänge / Dozent*innen-Team
Wer bin ich?
Tänzer, Choreograf und Pädagoge, der seit 2002 in Berlin lebt. Ich habe 10 Jahre lang in der freien Szene als Performer und Choreograf gearbeitet und gleichzeitig Kurse an Schulen gegeben (TanzZeit). Nach zwei Projekten mit den Berliner Philharmonikern war ich für die Europatournee des Stücks City Maquette von Mathilde Monnier verantwortlich. In sieben europäischen Städten arbeitete ich drei Wochen lang vor Ort mit 70 Teilnehmern zwischen 12 und 70 Jahren an der Entwicklung der choreografischen Partitur. In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut reiste ich nach Usbekistan und Kasachstan, um Stücke für Körpertheater-Ensembles zu entwickeln. Zwischen 2015 und 2017 spielte ich in Falk Richters Stück “Never Forever” an der Schaubühne. Dann schlug mir das Theater O.N vor, ein Stück für ein sehr junges Publikum (ab 2 Jahren) zu kreieren. Diese Kreation “fliegen & fallen” wurde fast 100-mal in 8 europäischen Ländern aufgeführt. Seit 2020 leite ich die Jugendcompany von TanzZeit und bin bei OfTa für Projekte im Zusammenhang mit dem Theater Strahl zuständig.
Warum diese Zusammenarbeit?
Als OfTa ermöglichen wir Choreograf*innen, Stücke für junges Publikum im Format Rausgehen zu entwickeln, wir bilden Lehrer*innen in Weiterbildungen aus, wir ermöglichen Schulen den Besuch von Theatern durch unsere vom Senat finanzierte Initiative Kulturbus, wir arbeiten am Aufbau eines bundesweiten Netzwerks von 50 Akteur*innen der Tanz- und Theaterszene und wollen nun ein Format entwickeln, um Tanzstudent*innen für diese Möglichkeit zu öffnen.
Pädagogische und künstlerische Vision
Die Konfrontation mit dem jungen Publikum hat mir persönlich viel gebracht. Ich bin mir der Verantwortung bewusst geworden, die ich als Schöpfer habe, Kindern die erste Begegnung mit meiner Kunst zu ermöglichen und ich habe gelernt, meine oft komplexen künstlerischen Fragestellungen in eine einfache, zugängliche, aber dennoch tiefgründige Essenz zu verwandeln, die mit meinem künstlerischen Ansatz übereinstimmt. Ich stelle mir daher vor, euren Schüler*innen die Möglichkeit zu geben, sich ebenfalls mit diesen Fragestellungen auseinanderzusetzen, um ihr Bewusstsein für die Adressaten ihrer Kunst zu öffnen und der häufig anzutreffenden Nabelschau und den endlosen künstlerischen Schwärmereien entgegenzuwirken. Ich möchte keinesfalls Choreograf*innen für junges Publikum ausbilden, sondern ihnen die Möglichkeit geben, ihre Praxis durch das Prisma des jungen Publikums bewusster und sorgfältiger zu betrachten. Ich bin davon überzeugt, dass jeder Künstler*in die Pflicht hat, den kindlichen Blick in jedem Einzelnen zu wecken. In der Tat wird der Fokus auf junges Publikum ihnen Werkzeuge an die Hand geben, um das Spektrum der Rezeption ihrer Kunst zu öffnen. Ich denke nicht an Tanz für junges Publikum, sondern an Tanz für jedes Publikum.